Und schon ist wieder Dezember, die ersten Türchen des Adventskalenders sind schon geöffnet und die Weihnachtsmärkte ebenfalls. Das Wetter ist ebenfalls „weihnachtlich“ – mild und feucht, wie jedes Jahr – die Geschäfte sind voll, der Black Friday schwingt noch nach und lockt mit Restpostenschnäppchen … es weihnachtet sehr!
Leider vermischt sich die Vorfreude auf Weihnachten für viele immer mehr mit Stress, Hektik, Erschöpfung und dem Gefühl des Ausgebrannt-Seins. Das ganze Jahr mit allen seinen Herausforderungen, der Hetze, dem Ärger, den Erfolgen und Niederlagen, den großen und kleinen Streitereien und Versöhnungen, Arbeits- und Freizeitstress scheint auf unseren Schultern zu liegen und uns herunter zu ziehen. Und da soll man sich auf Weihnachten freuen? Das ist ja auch nur Stress.
Neben all dem Jahresendstress im Job auch noch Geschenke besorgen, Karten schreiben, dazu kommen Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmarktverabredungen, Plätzchen backen, Kita-/Schul-Adventsfeiern und… und… und… Wer kann sich dem Ganzen schon entziehen und sich einfach auf die Couch verkriechen? Oder besser gefragt: Wer will das schon? Eigentlich soll es doch die schönste, friedlichste, gemütlichste Zeit des Jahres werden!
Zeit für das Projekt „Ganz entspannt durch den Advent“!
Damit Du die Adventszeit wirklich als das genießen kannst, was sie sein soll, nämlich eine Zeit der Besinnung auf das liebevolle Miteinander, des Zur-Ruhe-Kommens, des Zu-Sich-Kommens, habe ich ein paar Tipps gesammelt, die Du ganz leicht im Alltag anwenden kannst, um Dich zwischendurch zu entspannen, die Akkus aufzuladen und das Gefühl von Freude in Dein Herz einzuladen:
Weniger ist mehr!
Als erstes ist es hilfreich, Deine lange To-Do-Liste einmal abzuspecken. Überlege Dir, was von all den Punkten wirklich unbedingt noch vor Weihnachten erledigt werden muss und was getrost auch noch Zeit bis Januar hat. Wenn Plätzchen backen Stress erzeugt, wie wäre es dieses Mal mit gekauftem Gebäck von einem guten Bäcker oder vom Weihnachtsmarkt? Wenn plötzlich alle Freunde noch Zeit für einen Glühwein fordern – vielleicht kann man die eine oder andere Verabredung auch ins nächste Jahr schieben, davon zerbricht keine Freundschaft. Also: sei ehrlich zu Dir selbst und entscheide, was wirklich JETZT wichtig ist!
Mach mal Pause!
Gerade wenn es so richtig turbulent zugeht, vergisst man die Pausen oder gönnt sie sich nicht. Dabei sind sie jetzt besonders wichtig. Unser Organismus ist nicht dafür gemacht, ohne Pausen stundenlang perfekt zu funktionieren. Klar, wenn das Stresshormon Adrenalin gerade so schön durch die Blutbahn zischt und wir vor Kraft nicht laufen können, dann denken wir an alles, bloß nicht an Pause. Und laufen, laufen, laufen…, bis wir abends erschöpft ins Bett fallen. Wissenschaftliche Studien beweisen jedoch, dass die Akkus umso länger halten, je öfter wir eine kleine Pause einlegen. Ungefähr alle 90 bis 120 Minuten braucht unser Organismus eine Auszeit. Meist zeigt er uns das auch. Dann fühlen wir uns leer im Kopf, bekommen Hunger oder Durst oder müssen uns bewegen. Höre auf Deinen Körper! (Achtung: es ist nicht immer Schokolade, was er braucht!)
Eine kleine Pause genügt:
Kurz an die frische Luft gehen
Ein Glas Wasser trinken
Ein paar Dehnübungen machen – oder einfach ausgiebig Räkeln
Tief ein- und ausatmen
Ein paar Yogaübungen machen (das geht auch einfach so!)
Ein kurzes Schwätzchen mit einer Kollegin/einem Kollegen
Die Gedanken auf etwas Schönes lenken, z.B. an den letzten Urlaub denken
…
Dies sind nur ein paar Vorschläge für eine Minipause zwischendurch. Am besten überlegst Du Dir selbst noch ein paar Dinge, die zu Deinem Arbeitsalltag passen und notierst Dir mindestens drei davon auf einem Zettel oder einer hübschen Karte, die Du an Deinem Arbeitsplatz gut sichtbar platzierst. So wirst Du immer daran erinnert.
Etwas Bewegung!
Ja, richtig gelesen. Wir brauchen Bewegung, gerade wenn es stressig zugeht. Nur mit Bewegung werden wir das Adrenalin, das in unserem Körper für Aufregung sorgt, auch wieder los. Damit es nicht zu chronischem Stress kommt, der uns dann richtig krank macht, ist es wichtig, sich täglich ein bisschen zu bewegen. Das muss kein Leistungssport sein. Einfach ein paar Schritte jeden Tag. Eine Station früher aus dem Bus oder der Straßenbahn aussteigen oder bewusst die Mittagspause für eine kleine Runde – bei Tageslicht! – nutzen. Dabei tief und ruhig atmen, und schon verzieht sich der Stress und Ruhe kann einkehren. Und der Kopf wird wieder klar!
Positive Momente sammeln.
Wir neigen oft dazu, uns eher die negativen Dinge zu merken. Das hat auch mit unserer Evolutionsgeschichte zu tun. Die Erinnerung an negative oder gar gefährliche Situationen und deren Folgen hilft uns, ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden und sichert so unser Überleben. Nun ist unser heutiges Leben gänzlich anders als das der ersten menschlichen Wesen auf diesem Planeten, und unser Stress bedeutet nicht mehr gleich „Lebensgefahr“. Daher ist es nicht nur viel schöner, sondern in unseren heutigen Lebensbedingungen auch sinnvoller, sich all das Positive bewusst zu machen, das uns Tag für Tag begegnet. Wie wäre es, wenn Du ab heute zum Jäger und Sammler wirst? Sammle all die schönen Augenblicke des Tages. Nimm Dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um zurückzublicken und Dir MINDESTENS DREI schöne Momente aufzuschreiben. Ich meine, wirklich aufschreiben. In ein schönes Buch oder auf kleine bunte Zettel, die Du in einem hübschen Glas sammeln kannst. Wofür warst Du heute dankbar? Was hat Dich zum Lachen gebracht? Worauf bist Du stolz? Das Besondere an dieser kleinen Routine ist: Je mehr solcher Momente Du sammelst, desto mehr findest Du. Nach einiger Zeit bist Du nicht nur ein Sammler zufälliger kleiner Begebenheiten, sondern wirst zum richtigen Glücksjäger!
Last but not least: Wie wäre es mal mit einer Extraportion Streicheleinheiten?
Auch für die, die gerade allein sind, gibt es Lösungen. Zum Beispiel eine Katze oder einen Hund streicheln. Wir genießen diese Jahreszeit ganz besonders, weil unsere flauschigen Mitbewohnerinnen jetzt erstens besonders flauschig sind (Winterfell) und zweitens, weil sie im Winter auch besonders heimisch und schmusig sind. Es ist ein Geschenk auf Gegenseitigkeit! Und für die, die weder zwei- noch vierbeinige Partner haben: Ein Wellnesstag mit Sauna und Massage ist doch auch was Feines!!!